The World's

Toughest Row

The World’s Toughest Row ist meine ganz persönliche Atlantic Challenge für 2024. Als 1. deutscher Soloruderer werde ich den Atlantik allein überqueren. Erfahre hier mehr über die Challenge.

The World's Toughest Row

3000 Seemeilen nur Wasser

Diese Atlantik Challenge wird als eines der taffsten Ruderrennen der Welt bezeichnet. Der Start zu dieser jährlich wiederkehrenden Veranstaltung ist Mitte Dezember. Wie alle früheren Seefahrer startet das Rennen von der Insel La Gomera (Kanarische Inseln) genauer gesagt im Hafen von San Sebastian de la Gomera. Der Zielhafen liegt mit Kurs Westsüdwest in der Karibik auf der traumhaften Insel Antigua. Dazwischen befindet sich lediglich der Atlantik mit einer Strecke von 3000 Seemeilen oder umgerechnet ca. 4800 Kilometer.

Für die Überquerung rechne ich als Solo-Ruderer mit einer Zeit von mindestens 60 bis hin zu 90 Tagen. Spätestens hier muss einem klar werden, worauf man sich dabei einlässt. Die Veranstalter arbeiten hier sehr professionell und bieten allen Teams die bestmögliche Sicherheit an. Um überhaupt qualifiziert zu werden, müssen aus Sicherheitsgründen verschiedene Pflichtkurse absolviert werden. Hierzu gehören unter anderem: Erste Hilfe See, Sicherheitstraining, Ausbildung in Navigation sowie Wetterkunde, Funkzeugnis und eine 120 Stündige Fahrt auf dem eigenen Ruderboot.

Es werden für diese Challenge spezielle Ozean taugliche Ruderboote zum Einsatz kommen. Grundsätzlich gibt es Bootsklassen vom Einer bis zum Fünfer Boot. Ich hingegen habe mich ja für ein Solo Ruderboot entschieden. An Bord eines solchen Hightech Ruderbootes befinden sich alle möglichen technischen Einrichtungen angefangen bei der Navigationsausrüstung, Funkgeräte, Satellitentelefon, Ortungsgerät für den Notfall, Alarmknopf, Rettungsinsel, Solaranlage und eine Entsalzungsanlage zur Wasseraufbereitung.

The World’s Toughest Row gibt es schon seit 1997. Von 2011 bis 2022 war sie unter dem Namen Talisker Whisky Atlantic Challenge bekannt, mit immer wieder wechselnden Start- und Zielhäfen. Doch eines blieb all die Jahre unverändert. Die Überquerung des Atlantiks. Seit 2012 steht die Regatta unter der Organisation des spanischen Unternehmens “Atlantic Campaign SL”. Hauptsponser und Namensgeber ist seit 2011 Talisker Whisky.

Die Herausforderung

  • Circa 80 Tage auf dem offenen Meer
  • Bis zu 40° Celsius Hitze
  • Getacktete Schlaf-Wach-Phasen
  • Um die 1,5 Mio. Ruderschläge
  • Bis zu 10 Meter hohe Wellen
  • Täglicher Kalorienbedarf von ca. 5000 kcal

Die Boote

  • Kleinboote, wie Einer, Doppelzweier und Dreier
  • Großboote, wie Doppelvierer und Fünfer
  • Martin Stengele wird mit einem Solo-Ruderboot starten

Die Strecke

  • Start ist auf auf der kanarischen Insel La Gomera, westlich von San Sebastian 
  • Ziel ist die Südküste der karibischen Insel Antigua, ganz genau die historische Hafenanlage Nelson’s Dockyard (English Harbour)
  • Dazwischen liegen 3.000 Seemeilen (ca. 4.800 km)

An unsere wunderbaren Unterstützer, Follower und Freunde von Martin

Heute schreiben wir Euch mit einer Nachricht, die uns alle berührt. Sie ist ein Zeugnis für Mut, für Willensstärke – und für die unvorhersehbare Macht der Natur, die uns manchmal zwingt, unsere Pläne zu ändern.

Martin ist auf seiner Atlantik-Überquerung auf einer Reise, die mehr ist als ein sportliches Abenteuer. Es ist eine Reise voller Träume, voller Sehnsucht, und voller Hingabe, für die er alles gegeben hat. Doch wie das Leben es oft tut, schreibt der Ozean seine eigenen Regeln. Die Umstände haben es Martin unmöglich gemacht, seinen ursprünglichen Kurs nach Antigua zu halten. Stattdessen hat er sich für das Wichtigste entschieden: für sein Leben und für seine Sicherheit.

Martin ist auf dem Weg zu den Kapverden. Dort wird diese Challenge zu Ende gehen. Nicht mit der Ziellinie, die wir alle erwartet haben, sondern mit der Erkenntnis, dass wahre Stärke darin liegt, in einer schwierigen Situation das Richtige zu tun – auch wenn es bedeutet, von einem Traum Abschied zu nehmen.

Für viele mag es wie ein Scheitern aussehen, doch für uns ist es das Gegenteil. Es ist ein Triumph des Lebens, des Willens und der Fähigkeit, sich den unbarmherzigen Bedingungen der Natur zu stellen und trotzdem weiterzumachen.

Wir haben heute mit Martin gesprochen. Es geht ihm gut, und er bleibt der Mensch, den wir alle kennen: mutig, humorvoll und entschlossen. Er hat seinen Humor nicht verloren und scherzte, dass er leider keine Badehose für die Kapverden dabei hat.

Diese Entscheidung, den Kurs zu ändern, ist nicht leicht gefallen. Martin hat sie jedoch akzeptiert und handelt mit der Entschlossenheit, die wir an ihm so bewundern. Er wird sicher an Land kommen, und das ist jetzt unsere einzige Priorität.

Die Vorbereitung auf dieses Abenteuer hat 2,5 Jahre gedauert. So viele Menschen haben mit Herz und Hand geholfen, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Und auch wenn der Traum eine andere Richtung genommen hat, bleibt eines unerschütterlich: Martins unglaublicher Mut, sich einer der größten Herausforderungen der Welt zu stellen – und seine Weisheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es darauf ankommt.

Wir bitten Euch, in Gedanken bei Martin zu sein, ihn weiter mit Eurer positiven Energie zu begleiten. Lasst uns diesen Moment nicht als Ende eines Traums sehen, sondern als Beginn einer Geschichte, die erzählt, wie mutig ein Mensch sein kann, wenn es wirklich zählt.

Martin lässt Euch alle herzlich grüßen und bittet, keine Nachrichten zu senden. Er steht in engem Kontakt mit uns und wird sicher auf den Kapverden ankommen.

Danke, dass Ihr an seiner Seite seid. Danke, dass Ihr Teil dieser Reise seid – mit all ihren Höhen, Tiefen und Wendungen.

Wir melden uns, wenn für Martin wieder Land in Sicht ist.

Mit Tränen in den Augen, aber voller Stolz,

Euer Team von Martin